Verantwortungsvoll die Zukunft planen
In bewegten Zeiten gilt es, den Fokus auf die wichtigen und richtigen Dinge zu richten und die Dynamik in Chancen zu verwandeln. Bei Aurubis haben uns viele der in diesem Magazin geschilderten Themen beschäftigt und zum Teil herausgefordert.
Nicht erst seit den Zeiten von Corona steht die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz oben auf unserer Agenda für nachhaltiges Handeln. Doch seit Beginn der Pandemie setzen wir uns umso mehr dafür ein, dass alle Mitarbeiten gesund bleiben, verfolgen die gesellschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen. Den Auswirkungen der Pandemie stehen mit der Metallo-Übernahme, der neuen Digitalisierungsstrategie sowie den Investitionen in unsere Ausbildungszentren und in Anlagen zum Umweltschutz positive Schübe für die Nachhaltigkeitsagenda von Aurubis gegenüber.
Nachhaltigkeit ist elementarer Bestandteil der Aurubis-Strategie. Dabei haben wir den Anspruch, Wirtschaft, Umwelt und Soziales in Einklang zu bringen: So geht etwa eine verbesserte Umweltleistung unserer Werke mit mehr Gesundheitsschutz und Standortsicherung einher. Ein Ausbau unserer Recyclingaktivitäten ist immer auch ein Beitrag zu Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschutz und Rohstoffsicherung.
Wir nehmen wahr, dass die Nachhaltigkeitserwartungen von Kunden, Belegschaft, Kapitalmarkt, Politik und Zivilgesellschaft weiter steigen, und wollen diesen Rückenwind für unsere Nachhaltigkeitsvision nutzen. So stehen wir politisch für Wettbewerbsgleichheit sowie für Handlungssicherheit von verantwortungsvoll handelnde Unternehmen ein und teilen unser Wissen in öffentlichen Projekten und Initiativen. Wir setzen auf Austausch und Kooperation, denn gemeinsam können wir am meisten erreichen.
Seit 2014 bekennt sich Aurubis zu den zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen (UN) und hat im 75. Jubiläumsjahr der UN sein Bekenntnis erneuert. Wir haben bisher viel getan, um auf diese Prinzipien und unsere Nachhaltigkeitsstrategie einzuzahlen. Aktuell justieren wir diese nach und richten uns damit auch am europäischen Green Deal aus: Aurubis wird deutlich vor 2050, unter den richtigen politischen Rahmenbedingungen, klimaneutral und setzt sich ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel. Mit dem Aurubis-Menschenrechtsbekenntnis und dem Beitritt zur Copper Mark haben wir Wegmarken im verantwortungsvollen Lieferkettenmanagement gesetzt.
Mensch
Führungskräfte von morgen
EXPLORE! heißt das Programm, in dem Aurubis potenzielle Führungskräfte von morgen schult und miteinander vernetzt. Im Oktober 2019 startete für acht Nachwuchskräfte diese 18-monatige Reise. Mit zur Gruppe gehören zwei Trainees, die eine Vollzeit-Qualifizierung durchlaufen. „Explore“ bedeutet „erkunden“. Damit deutet der Name schon auf das Ziel. Neben fachlicher Projektarbeit gehört dazu v. a. die Entwicklung von Soft Skills, und das geht eben nicht ohne die „Erkundung“ der eigenen Person, der Kollegen und des Unternehmens. Die Grenzen der persönlichen Führungsqualitäten zu erweitern – immer mit der Unterstützung von erfahrenen Fachleuten – steht an zentraler Stelle des Programms.
Alles unter einem Dach
Unsere Belegschaft ist unser wichtigster Erfolgsfaktor und was liegt da näher, als diese fit für die Zukunft zu halten. Wir fördern eine Lernkultur, die auf Eigenverantwortung, Gestaltungsfreiheit, Austausch und digitale Kompetenzen setzt. Mit der Learning Academy ist die laufende Fortbildung und das digitale, selbstgesteuerte Lernen seit Mitte 2020 noch besser möglich: Auf der neuen Plattform sind alle Qualifizierungs- und Lernmöglichkeiten zentral zu finden; das Angebot wurde ausgeweitet. Besonders digitale und innovative Lernformate wie Lehrfilme oder die Learning Nuggets – „Lernhäppchen“ von Kollegen für Kollegen – machen Lust auf Lernen und eröffnen neue, einfache Zugänge zur Weiterentwicklung.
Wir halten zusammen
„Together we care.“ Zusammenhalt ist wichtig – auch und gerade in herausfordernden Zeiten! Während der Corona-Pandemie lassen wir unsere Partner nicht im Stich und verstärken unser soziales Engagement, sei es lokal im Umfeld unserer Werke oder international in den Ländern Peru und Chile. Wir helfen, mit Laptops für Home-Schooling oder Desinfektionsmitteln für Familien der Partnerschulen in Südamerika. Wir unterstützen, dass es auch in Zukunft Ehrenamtliche und Organisationen gibt, die sich für sozial benachteiligte Menschen und Regionen, in Bildungsprogrammen für junge Leute, dem Naturschutz oder in kulturellen Einrichtungen engagieren. Wir sehen das als unseren Beitrag für eine lebenswerte Welt – auch für zukünftige Generationen.
Wirtschaft
Closing the loop
Aurubis ist durch sein integriertes Hüttennetzwerk in der Lage, die vielfältigsten Materialien zu verarbeiten: vom Industrieabfall aus der Produktion bis hin zum komplexen Schrott aus Produkten am Ende ihres Lebenszyklus. Mit dem 2020 akquirierten Recyclingspezialisten Metallo gelingt uns das zukünftig noch effizienter. Doch wir denken in unseren Kundenbeziehungen auch gleich die Rücknahme von anfallenden Recyclingrohstoffen mit und bauen gezielt Closing-the-Loop-Partnerschaften auf. So konnten wir bisher über 50 Kreisläufe etablieren, bei denen unsere Kupferproduktkunden gleichzeitig Lieferanten für Recyclingmaterialien sind.
Investition in die Zukunft des Standorts Lünen
Insgesamt 60 Mio. € investiert Aurubis in die Erneuerung der Elektrolyse im Recyclingzentrum Lünen. Die umfangreichen Arbeiten erfolgen in fünf Abschnitten über drei Jahre, sodass die Anlage währenddessen stets mit bis zu 80 % Auslastung betrieben werden kann. Nach Abschluss wird der Einsatz von Anoden mit einem höheren Gewicht möglich sein, wodurch sich die Kapazität der Elektrolyse um 10 % erhöht. Mit dieser Zukunftsinvestition stärkt Aurubis den Standort Lünen im Hüttennetzwerk des Konzerns und bekennt sich erneut zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Standards für verantwortungsvolle Metallproduktion
Wir sehen die größten Chancen für eine nachhaltige Metallproduktion, wenn alle Akteure in der Wertschöpfungskette Verantwortung tragen und gemeinsam an Lösungen arbeiten. Darum unterstützen wir die Brancheninitiative der Copper Mark. Das neue Gütesiegel fördert und belegt eine verantwortungsvolle Kupferproduktion. Mit Aurubis Bulgaria hat sich die erste Primärhütte von Aurubis dem Prüfprozess des Siegels unterzogen und sich damit zur Erfüllung von 32 Nachhaltigkeitskriterien verpflichtet. Vielversprechend ist das Bestreben der Copper Mark, einen Standard für verantwortungsvolle Beschaffung zu entwickeln, der auch andere Nichteisenmetalle wie Nickel, Blei und Zink abdeckt. Bedeutende Unternehmen haben sich bereits zur Copper Mark bekannt. coppermark.org
Umwelt
Solarenergie für die Kupferproduktion
Aurubis Bulgaria plant, eine 10 MW starke Photovoltaikanlage auf dem Werksgelände zu errichten – und damit der erste industrielle Verbraucher in Bulgarien zu werden, der in die Eigenproduktion grüner Energie in dieser Größenordnung investiert. Im Juli 2020 wurde der Vertrag mit der CEZ ESCO Bulgaria EOOD, einem Unternehmen der CEZ-Gruppe, unterzeichnet. Nun folgen die nächsten Schritte bis zum geplanten Baustart im Frühjahr 2021. „Bis 2030 möchten wir 20 % des Stroms, den wir benötigen, aus eigenen erneuerbaren Quellen erzeugen“, beschreibt Tim Kurth, CEO von Aurubis Bulgaria, die Vision des Werks.
Eine saubere Sache
Mit einem der größten Umweltschutzprojekte seit den 1980er-Jahren baut Aurubis seinen Technologievorsprung im Umweltschutz weiter aus: Bis 2023 werden bisher nicht erfassbare diffuse Feinstäube in der Primärhütte im Werk Hamburg noch einmal um bis zu 70 % reduziert. Mit dem Projekt RDE („Reduzierung diffuser Emissionen“), das ein Investitionsvolumen von über 100 Mio. € aufweist, beweist Aurubis erneut, dass eine moderne Stadtentwicklung und Kupferproduktion, nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum Hamburgs entfernt, nachhaltig vereinbar sind. Unsere Primärhütten in Deutschland und Bulgarien gehören zu den saubersten Produktionsanlagen für die Kupfererzeugung weltweit.
Forschung für die Wasserstofftransformation
In der Kupferherstellung entsteht klassischerweise CO2. Zur Verfeinerung des Kupfers kommt Erdgas zum Einsatz, um den im Kupfer überschüssig gebundenen Sauerstoff zu entziehen. Neben Wasserdampf entsteht dabei jedoch auch Kohlendioxid (CO2). Würde man das Erdgas durch Wasserstoff als Reduktionsmittel ersetzen, ließe sich dieses CO2 einsparen: Anstelle von Kohlendioxid würde dann lediglich Wasserdampf entstehen. Sobald eine solche metallurgische Anwendung von Wasserstoff rentabel wird, wird Aurubis für eine künftige Umstellung vorbereitet sein. Aurubis erforscht derzeit vielfältige Möglichkeiten des Einsatzes von Wasserstoff.