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Wir haben eigenes Wachstumspotenzial

Ein Interview mit Dr. Thomas Sturm, Senior Vice President Corporate Development

 

Wir wollen über Wachstum sprechen. Worauf konzentriert sich Aurubis derzeit?

Wachstum ist – insbesondere im Bereich Multi-Metall – ein wichtiges Ziel unserer Strategie. Konkret bedeutet dies: Wir steigern unsere Kapazität und Kompetenz in der Verarbeitung von werthaltigen Metallen, die in unseren Rohstoffen enthalten sind.

Die Akquisition von Metallo war deshalb ein passgenauer strategischer Schritt. Gleichzeitig arbeiten wir aber auch an einer ganzen Reihe interner Projekte, um in unserem Kerngeschäft Kupfer zu wachsen. Hier geht es darum, effizienter und produktiver zu werden.


Der Erwerb der Metallo-Gruppe steht für mehr Metalle, mehr Kapazitäten, mehr Recycling …

Metallo ergänzt das bestehende Hüttennetzwerk ideal – v. a. durch die hinzukommenden sehr guten Fähigkeiten bei der Trennung von Kupfer, Nickel, Zinn, Zink und Blei. Mit den Standorten Lünen, Olen (Belgien) und Beerse (Belgien) verfügen wir über ein „Recyclingdreieck“, in dem wir eine große Bandbreite an Recyclingmaterialien hocheffizient verarbeiten und die wichtigsten Metalle vermarktungsfähig ausbringen können, einschließlich der Weiterverarbeitung in Hamburg.


Welches Ziel verfolgt Aurubis mit dem Aufbau eines Hüttennetzwerks?

Wir haben das folgende Zielbild vor Augen: Aurubis verarbeitet umweltfreundlich, nachhaltig und effizient Rohstoffe, bringt werthaltige Metalle aus und stellt diese für die Weiterverarbeitung zur Verfügung – und führt am Ende werthaltiges Recyclingmaterial wieder in den Kreislauf zurück. Damit schonen wir Ressourcen und bieten wichtige Metalle für Zukunftsanwendungen auch in unserem Wirtschaftsraum an.


Aurubis steht für Multimetall. Welche Projekte zahlen auf diesen Teil der Strategie ein?

Ein Projekt in Hamburg soll beispielsweise die Kapazität zur Verarbeitung komplexer, also Multi-Metall-haltiger Materialien aus internen und externen Quellen verbessern und erweitern. Wir arbeiten aber auch an anderen Projekten zur Steigerung unserer Nickel-Verarbeitung. Dazu kommen Projekte und Ideen aus der Zusammenarbeit mit Metallo. Nach der ersten Integrationsphase sind wir jetzt dabei, die strategischen Projekte beider Unternehmen zusammenzuführen, zu priorisieren und langfristig auszurichten.


Kupfer bleibt das Kerngeschäft. Welche Hebelwirkungen für Wachstum gibt es hier?

Als verlässlicher und leistungsfähiger Partner sind wir in der Kupferindustrie eine feste Größe. Wir sehen in der Digitalisierung und Automatisierung erhebliche Potenziale. So werden wir das Know-how von azeti gezielt zur Optimierung unserer Produktionsprozesse nutzen. Denn Durchsatzsteigerung bedeutet mehr Effizienz und bessere Wirtschaftlichkeit.